Glasfaserausbau beginnt im Frühjahr nächsten Jahres

EU-weite Ausschreibung führt zu erheblicher Verzögerung / Ausbauziel nicht gefährdet

Neun dünn besiedelte Bereiche im Stadtgebiet sollen bis Juli 2021 ans Glasfasernetz angebunden werden. Um den Breitbandausbau im ländlichen Raum voranzutreiben, hatte die Stadt Ende April 15 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen bewilligt bekommen. Selbst packt sie rund zwei Millionen Euro obendrauf. Für den Ausbau zuständig ist die BEW. Sie hatte die städtische Ausschreibung für den Ausbau im Februar gewonnen.

Zunächst will die BEW die ländlichen Bereiche in Biemenhorst und Stenern erschließen. Sie liegen stadtnah, somit in der geografischen Nähe zu bereits vorhandenen Glasfaserleitungen. In Biemenhorst gilt es, rund 20 Kilometer Glasfaserkabel für etwa 40 Wohneinheiten zu verlegen, in Stenern rund 67 Kilometer für etwa 170 Wohneinheiten.

Die Nachfragebündelung beginnt im Herbst. Dazu schreibt die BEW die Eigentümer der Gebäude in den nächsten Wochen an. Weiterhin lädt sie zu einer Informationsveranstaltung ein. Die BEW wird den Eigentümern ein besonderes Angebot unterbreiten: Das Unternehmen erlässt ihnen die pauschalen Hausanschlusskosten in Höhe von 349 Euro. Darin kostenlos enthalten sind die ersten zehn Meter Glasfaserkabel auf dem Grundstück des Eigentümers. Darüber hinaus gehende Längen kann der Eigentümer in Eigenleistung erstellen oder der BEW in Auftrag geben.

Bezirksregierung rät zu EU-weiter Ausschreibung

Um die fördermittelrechtlichen Bestimmungen einzuhalten, kann die BEW mit dem Ausbau allerdings erst im Frühjahr nächsten Jahres beginnen. Dabei wäre die BEW gerne schon im Sommer dieses Jahres mit dem Ausbau von zwei Bereichen gestartet. Dazu hatte das Unternehmen bereits alle wesentlichen Vorbereitungen getroffen. Der BEW war die Gefahr jedoch zu groß, irgendwann einen Teil der Fördergelder zurückzahlen zu müssen, weil Förderbedingungen doch nicht so eingehalten wurden, wie vom Land gemeint. Und genau das ist das Problem: Nämlich wie etwas gemeint ist.

Um allen Unsicherheiten aus dem Weg zu gehen, folgt die BEW deshalb letztendlich dem juristischen Rat der Bezirksregierung in Münster, alle Leistungen rund um die Anbindung der Außenbereiche europaweit auszuschreiben. Zu den Leistungen gehören die Planungs-, die Tiefbau- und die Materialleistung. Die Ausschreibung dieser verschiedenen Leistungen muss für jeden der neun ländlichen Bereiche einzeln erfolgen.

Gestartet wird immer mit der Planungsleistung. Sie ist Grundlage für die anschließende Ausschreibung der Tiefbau- und der Materialleistung. Jede Einzelausschreibung dauert 35 Tage und findet im offenen Verfahren statt. Offen heißt, dass europaweit jedes Unternehmen an der Ausschreibung teilnehmen kann. Liegen alle Angebote vor, erfolgt die umfangreiche Auswertung und schließlich die Auftragsvergabe an den jeweils Bestplatzierten.

Das alles benötigt erheblich viel Zeit, sodass erst im Frühjahr nächsten Jahres mit dem Ausbau begonnen werden kann - zunächst in Biemenhorst und Stenern. Sieben weitere ländliche Bereiche folgen, die ebenfalls jeweils EU-weit ausgeschrieben werden müssen. Nichtsdestotrotz sieht die BEW das Ziel derzeit noch nicht gefährdet, im Juli 2021 mit dem kompletten Ausbau fertig zu sein. Ein straffes Zeitmanagement, das alle Unwägbarkeiten berücksichtigt, sorgt dafür.

Schnelles Internet im Außenbereich

Im April bewilligte das Land 15 Millionen Euro für den Breitbandausbau in Bocholt. Neun dünn besiedelte ländliche Bereiche im Stadtgebiet sollen davon profitieren. 1800 Haushalte können anschließend mit Downloadgeschwindigkeiten von mindestens 100 Mbit/s surfen. Für den Ausbau zuständig ist die BEW. Sie wird dafür bis Juli 2021 rund 600 Kilometer Glasfaser verlegen.

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